Die Pyrenäen. Flora und Fauna.

Die vielfältige und einzigartige Flora und Fauna der Pyrenäen auf einen Blick.

Die Pyrenäen haben nicht nur imposante Felsberge und mächtige 3000er zu bieten. Absolut interessant ist auch die Flora mit über 3300 verschiedenen Pflanzenarten. Davon sind 150 endemisch.

Die z.B. auch bei Asterix benutzten Misteln sind in Wirklichkeit Parasitenpflanzen, die mit ihren Wurzeln in die Stämme von Bäumen eindringen und deren Nährstoffe aussaugen. Ihre Scheinfrüchte versuchen Vögel zu fressen, werden sie dann aber nur los, indem sie ihre Schnäbel an Ästen von Bäumen reiben. Und schon ist der nächste Baum befallen.

Unter 900 Metern Meereshöhe befindet sich vor allem Weideland, welches für die Viehhaltung gerodet wurde. Darüber beherrschen Buchen die Szenerie, begleitet von Tannen und Kiefern, aber auch Birken und Ebereschen. Ab einer Höhe ca. 1800 Metern Höhe halten sich vor allem noch Kiefern, die mit zunehmender Höhe immer kleiner werden. Nur die Hakenkiefer kann sich in Höhen oberhalb von 2000m noch halten. Sie ist immerhin bis in Höhen von 2300m zu finden, in den Alpen liegt die Baumgrenze nur bei ca. 2100m. Wiesen finden man, mit der Höhe in ihrer Ausdehnung abnehmend, bis knapp 3000m. Darüber wachsen nur noch einige Moose und Flechten.

Bartgeier Pyrenäen

Extrem spannend und vor allem noch häufig anzutreffen sind die zahlreichen Tierarten der Pyrenäenregion. Einige Säugetiere wie Hirsche, Wildschweine, Gämsen und Rehe sind in großer Zahl vertreten und auch oft zu sehen. Es sollen in den westlichen Pyrenäen auch noch einige wenige Braunbären umherstreifen, die man aber kaum mal zu Gesicht bekommt. Wenn sie ein Schaf oder gar eine Kuh reißen, ist der Aufschrei bei der bäuerlichen Zunft zumeist groß. Und das obwohl die spanische Regierung für von Großraubtieren gerissene Weidetiere relativ hohe Entschädigungszahlungen verteilt.

Fünf Bären wurden 2006 aus Slowenien eingeführt, aber zwei der Weibchen fand man nach relativ kurzer Zeit später tot auf.

Das Gerücht, dass wieder einige Wölfe in die Hochpyrenäen zurückgekehrt sind, hält sich ebenfalls hartnäckig, ist aber wohl mehr Wunschdenken als Realität. Immerhin kann man die stattlichen Tiere im Wolfsgehege von Orlu (bei Ax les Termes) in relativ großen Gehegen beobachten.

Der ehemals weit verbreitete Pardelluchs, mit knapp 90 cm eher ein kleinerer Vertreter seiner Art, scheint ebenfalls so gut wie ausgestorben. Seit Jahren wurde kein Exemplar mehr gesichtet.

Blumen in den Pyrenäen

Füchse, Dachse und Ginsterkatze hingegen sind noch häufiger vertreten.

Noch häufiger sieht man in höheren Regionen Gämsen, die kaum noch natürliche Feinde haben und sich erstens dementsprechend vermehren konnten und zweitens weniger scheu sind als ihre Verwandten im Alpenraum. Anders sieht es leider beim ehemals endemischen Pyrenäensteinbock aus, der als ausgestorben gilt.

Eine Besonderheit ist der Pottok, eine bis zu 1,30 Meter hohe Pferderasse, die in den baskischen Pyrenäen unterwegs ist. Pottoks haben zwar meistens Besitzer, laufen aber tagsüber normalerweise frei umher.

In der Luft sind vor allem auf der spanischen Seite Gänsegeier weit verbreitet. Oft kreisen sie in großen Gruppen durch die Lüfte und lassen sich von unserer Anwesenheit nur bedingt abschrecken. Bartgeier sind seltener, aber auch über den Pyrenäengipfeln zu finden. Ebenso wie der Steinadler, mit immerhin 2,30 m Flügelspannweite in dieser Hinsicht nicht weit hinter Bartgeier und Gänsegeier (2,50 m) zurück steht.

Die kleineren Schmutzgeier und Schlangenadler kommen ebenfalls relativ häufig in den Pyrenäen vor.

Murmeltier Pyrenäen

Die einzige Giftschlange der Pyrenäenregion ist die bis zu 90 cm lange Aspisviper, ihre Giftzähne sind aber recht weit hinten im Rachenraum gelagert, sodass sie für Menschen nicht gefährlich ist. Eidechsennatter, Ringelnatter und Vipernnatter sind weitere verbreitete Schlangenarten. Die größte Schlange zwischen Frankreich und Spanien ist allerdings die bis zu 1,80 m lang werdende gelbgrüne Zornnatter. Interessanterweise gehören sogar Vipern häufig zu ihrer Nahrung, da deren Gift ihnen scheinbar nichts anhaben kann. Gipftig oder für Menschen gefährlich ist sie allerdings nicht.

Zahlreiche Eidechsenarten, Pyrenäenfrösche und Bergmolche gehören ebenfalls zum Inventar. Genauso wie unzählige Insektenarten, Springheuschrecken, Schmetterlinge und und und...

Gämse Pyrenäen