Die Pyrenäen. Hoch hinaus. 

Wilde Berge. Malerische Seen. "Kraftvoll" und "Würzig". Das sind die Pyrenäen.

In den Pyrenäen zeigt die Bergwelt ihren ursprünglichen Charakter. Das Grenzgebiet zwischen Frankreich im Norden und Spanien im Süden ist eine lohnende Entdeckung.

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Zahlen und Fakten zu den Pyrenäen

Der höchste Punkt der Pyrenäen - und mit 3402m auch der höchste des Iberischen Festlandes - ist der Pico de Aneto. Dazu gibt es mit Posets, Monte Perdido und Maladita weitere Hochgipfel, welche die 3000er Marke deutlich übersteigen.

Der bekannteste Pyrenäennationalpark ist der spanische Ordesa y Monte Perdido, dazu kommen, ebenfalls in Spanien, der Nationalpark Aigüestortes y Estany de Sant Maurici und in Frankreich die Region südlich von Lescun im Valle d’ Aspe. Ebenfalls in Frankreich befindet sich der Cirque de Gavarnie mit mächtigen Steilwänden und der Breche de Roland.

Die Eiszeit formte zahlreiche Hängetäler und viele Tausend Gletscherseen, die äußerst interessante Landschaftsformen ausgebildet haben.
Ebenfalls die sehr attraktiv ist die Tierwelt mit Braunbären, Gämsen, Steinböcken, Habichtsadlern und sogar Bartgeiern. Rund 300 verschiedene Schmetterlingsarten und der endemische Pyrenäen-Gebirgsmolch sind weitere Attraktionen.

Zudem finden sich ca. 4500 Pflanzenarten in der Pyrenäenregion, von denen immerhin 150 endemisch sind, wie die Pyrenäen-Lilien oder der Pyrenäen - Felsenteller.

Pyrenäen Glockenturm Pallars Sobira Sant Climent de Taüll bell tower 2742612 1920

Wilde, unberührte Berge, Malerische Seen

In den Pyrenäen finden sich noch unverbaute, naturnahe Bergregionen. Mit dichten Wäldern und in jeder Mulde einem tiefblauen Bergsee, mit wilden zerrissenen Graten, felsigen Anstiegen und einsamen Gipfeln. Zwar gibt es auch ein paar Skigebiete und frequentierte Täler und Hütten, aber die verteilen sich auf einige wenige Gebiete. Die restlichen Regionen sind noch ursprünglich und unverbraucht. Wegweiser aus Metall findet man nur selten, auch sind die Pfade längst nicht so ausgeprägt wie wir es aus den Alpen kennen. Trotzdem sind sie immer markiert oder/und mit Steinmännern versehen, sodass man sich gut zurechtfinden kann. Zu vielen Gipfel gibt es noch keine Beschreibungen und man weiss vorher oft noch nicht wie schwierig zum Beispiel ein Felsgrat ist.

Die Pyrenäen beherbergen zahlreiche 3000er Gipfel mit beträchtlichen Höhenunterschieden von den Talböden. So wirken auch diese Berge durchaus imposant und schwer erreichbar. Zahlreiche wild gezackte Felsgestalten warten auf die seltenen Besucher. Man fühlt sich in Gebiete fernab der Zivilisation versetzt, wo noch ein Rest von Freiheit wohnt. Manchmal denke ich die Anden haben einen kleinen Bruder, unsere Pyrenäen. Auch mit den Alpen haben sie viel gemeinsam, sind andrerseits aber auch anders als diese. Einfach etwas neues für Bergsteiger die viel in den Alpen unterwegs waren und neue andere Herausforderungen suchen. Oder eben mal was Neues und Anderes sehen möchten. Übrigens habe ich bisher in keinem Gebirge solch eine Vielfalt von Seen finden können wir in den Pyrenäen. Wie Perlenketten reihen sie sich teilweise auf, einer schöner als der andere. Einige wie der Ibon de Plan, der Ibon de Sen oder auch der Estany de Junclar können es an Schönheit mit fast jedem Bergsee der Welt aufnehmen.

Vor allem interessieren uns natürlich die Berge.

Unsere Ziele sind unter anderem:

  • Petit Vignemaile
  • Monte Perdido
  • Faja de las Flores
  • Picos de Astazou
  • Punta Suelsa
  • Pena de la Una
  • Pico de Aneto
  • Posets, Maladita
  • Coma Pedrosa in Andorra
  • Pic Perdiguero

und weitere.

Seien Sie also gespannt auf unsere neuen Ziele...

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Klimatisch stabil

Zwar sind die Pyrenäen weiter von Deutschland entfernt, aber sie haben auch einen großen Vorteil gegenüber Europas größten und mächtigsten Gebirge: Durch die südliche Lage ist die Saison länger und das Wetter stabiler. Gerade auf der spanischen Seite herrschen oft stabile Wetterlagen vor wenn es in den Alpen wechselhaft ist. Ab Mai können die hohen Gipfel meistens schon bestiegen werden, Wanderungen zu Seen und Pässen sind definitiv schon möglich.

Oft zieht sich die Sommersaison bis in den November hinein, sodass lange im Jahr berggestiegen werden kann. Im Winter sind auch diese Berge natürlich schneebedeckt und es können die normalen Winteraktivitäten wie Schneeschuhgehen, Skitouren oder Pistenski fahren durchgeführt werden. Auch für Gleitschirmflieger herrschen ganzjährig gute Bedingungen. Biker sieht man im Sommer ebenfalls sehr häufig, da der Radsport sowohl in Frankreich als auch in Spanien sehr populär ist. Die Nähe zur katalonischen Costa Brava erlaubt zudem die Kombination von Bergtouren in den Pyrenäen mit Badeurlaub am Meer. Bei recht kurzen Distanzen.

See mit Alt de Juclar

Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen

Wölfe und Bären sind zwar in den Pyrenäen längst nicht mehr so zahlreich vertreten wie es mal war, galten sogar zwischenzeitlich als in den gesamten Pyrenäen ausgestorben. Aber immer wieder berichten Einheimische, Exemplare gesehen zu haben. (Wer sicher gehen will kann das Wolfsgehege bei Orlu besuchen). In jedem Fall gibt es eine Vielzahl der typischen Alpentiere wie Steinböcke, Gämsen und Murmeltiere. Sie leben zusammen mit Hirschen, Rehen, Wildschweinen oder Füchsen. Also den typischen Bewohnern unserer Mittelgebirge. Eichhörnchen, Fischotter und sogar Luchse sind ebenfalls vorhanden. Dazu etliche Vogelarten, auch sehr große wie Steinadler, Seeadler und zahlreiche Geierarten mit dem Bartgeier oder Gänsegeier als bekannteste. Insekten, Molche, Schlangen (keine wirklich gefährlichen) tragen ebenfalls zu Vielfalt bei.

Zudem erwarten uns über 3000 verschiedene Pflanzenarten, von denen immerhin 150 endemisch sind - also nur in den Pyrenäen selbst vorkommen. Besonders erbauend wirken die tiefgelbe Pyrenäen-Lilie oder der purpurfarbene Pyrenäen Steinbrech. Durch die Höhenlage lassen sich die Pyrenäen in 5 verschiedene Vegetationsstufen unterteilen, wobei die tieferen Lagen bis ca. 1100m von Laubbäumen wie Eichen, Birken oder Kastianien geprägt sind. Ab ca. 1800m Höhe geht die Vegetation komplett in Nadelwälder, also Tannen und Kiefern, über.

Letztere sind sehr frostresistent, so dass sie noch bis in Höhen von fast 2500m vorkommen können. Darüber bleiben dann nur noch Moose und Gräser übrig.

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